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The St. George Herald

Forrest Gump / Buster Keaton - Wie Hollywood ein Genie zerbrach

The Hole in the Donut

18.07.2025 48 min

Zusammenfassung & Show Notes

The Hole in the Donut  
 
Zwei Filme mit einem Helden, der völlig aus der Welt gefallen ist und sich doch erstaunlich planvoll in ihr bewegt, einer davon eine Kunstfigur, der andere der Erfinder seiner selbst.
 
A) Forrest Gump
Amerikanische Komödie von 1994
 
Auf einer Parkbank in Savannah unweit einer Bushaltestelle sitzt ein Mann namens Forrest Gump. Er ist angereist, um eine Jungendfreundin zu überraschen und hat als Präsent für sie eine Schachtel Pralinen auf dem Schoß. Den wechselnden Passanten, die im Laufe des Films neben ihm platznehmen werden, erzählt er seine wechselvolle Lebensgeschichte: seine Entwicklung vom gehbehinderten Außenseiter im amerikanischen Süden mit einem IQ von 75 zum Supersprinter, sein Einsatz im Vietnamkrieg, seine Karriere als Pingpong-Meister, seine Arbeit als Shrimps-Fischer, die unerfüllte Liebe zu Jenny, die ihn wegen seiner sexuellen Unreife nicht als festen Partner in Erwägung zog. Der Zufall führt Forrest mit Elvis Presley, John Lennon, der Hippie-Bewegung und mehreren US-Präsidenten zusammen. Unverdrossen bewahrt er sich Zuversicht und Optimismus und hält sich an Lebensweisheiten von der Sorte: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie, was man bekommt.

 Trotz seines schwermütigen Helden und dessen mühsamen Lebensweges wurde Forrest Gump zu einem der größten Feelgood-Movies der Jahrtausendwende: die Geschichte eines reinen Toren, der sein Land liebt und seinem Herzen folgt. Hauptdarsteller Tom Hanks hatte die sprichwörtliche Rolle seines Lebens gespielt, erhielt den zweiten Hauptrollen-Oscar hintereinander und beschränkte sich für den Rest seiner Karriere hauptsächlich auf positive Helden und leichte Stoffe.
 
B) Buster Keaton - Wie Hollywood ein Genie zerbrach
Französische TV-Doku von 2016
 
Buster Keaton zählte neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit und hat letzteren in der heutigen Bewertung meilenweit hinter sich gelassen. 1928 ist er auf dem Höhepunkt seiner Karriere – und sieben Jahre später ganz unten: ein arbeitsloser Alkoholiker, den die Ehefrau aus der gemeinsamen Villa und aus der Familie verstoßen hat. Der entscheidende Auslöser dieses Absturzes ist eine einzige tragische Fehlentscheidung. Keaton wird in Hollywood nie wieder zu alter Größe aufsteigen, doch er wird sich berappeln und sogar ein Glück erfahren, das nur wenigen zuteilwird: das Miterleben der eigenen Wiederentdeckung durch die Nachwelt.
 
Kunstvoll verwebt die Dokumentation Bilder aus Keatons Filmen zu einer biographischen Erzählung und – das ist das Ungeheuerliche – zu einem weiteren Film des großen Poeten der Stummfilmzeit. Handlung: das Schicksal eines Künstlers, der im Räderwerk des alten Studiosystems zerrieben wird.

Kultfilm-Azubis – Ein Podcast von THE ST. GEORGE HERALD

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